Besuch am PIH in Frankenthal

Vertreter der GRÜNEN Fraktion trafen sich am PIH Frankenthal mit der Schulleitung und sprachen über die Arbeit und die Entwicklungsmöglichkeiten der Förderschule. Außerdem wurden die Herausforderungen thematisiert, denen die Schule aufgrund von Corona und Lehrkräftemangel gegenübersteht, aber auch GRÜNE Themen, wie gesunde und nachhaltige Verpflegung für die Schüler, wurden angesprochen.

Am 23. Februar besuchten die grüne Fraktionsvorsitzende im Bezirkstag Pfalz Irmgard Münch-Weinmann und Ruth Ratter, die zweite stellvertretende Vorsitzende des Bezirkstags, das PIH (Pfalz Institut für Hören und Kommunikation), welches zu den ältesten Einrichtungen des Bezirksverbandes Pfalz zählt. Dort sprachen sie mit der Schulleiterin der Förderschule Ina Knittel und mit Beate Ulrich, der stellvertretenden Schulleiterin, über die Arbeit und die Entwicklungsmöglichkeiten vor allem der Förderschule. Diese betreut vor Ort insgesamt 300 Schüler*innen, von denen die meisten  hörgeschädigt sind, und 400 externe hörgeschädigte Schüler*innen. Diese und deren Lehrkräfte werden pädagogisch an ihren Schulen in der Pfalz beraten.

Bei dem Treffen ging es unter anderem um die Verpflegung der Schüler am Mittag, zu der erst im Dezember 2021 eine Befragung unter den Eltern durchgeführt wurde. Dabei äußerten auch die Eltern den Wunsch nach einem gesünderen Mittagessen, sodass die Küche versucht, immer mehr biologisch angebaute und saisonale Lebensmittel zu verwenden. Zudem soll gesunde Ernährung zukünftig auch mit den Schülern thematisiert werden. Das ist besonders wichtig, weil die Erwartungen der Eltern nur allzu häufig von denen ihrer Kinder abweichen.

Außerdem wurde darüber gesprochen, in welche Richtung sich die Schule in Zukunft entwickeln könne. Dabei wurde klar, dass die Leitung den vielen Ideen der Denkwerkstatt, die der Bezirksverband unter der Leitung von Tanja Hermann auch in dieser Einrichtung durchführt, generell offen gegenübersteht. Aktuell steht der Situation der Schule mit der Aufnahme nicht Hörgeschädigter aus Frankenthal ein Trend zum Besuch der Regelschulen gegenüber, den die Grünen auf Landesebene grundsätzlich unterstützen. Allerdings bietet gerade das Frankenthaler PIH die Chance hier einen Weg zu gehen, der die vorhandenen guten Bedingungen für Hörgeschädigte sowie die Entwicklung inklusiven gemeinsamen Lernens vor Ort vorbildlich entwickelt. Rheinland-Pfalz hat hier noch viel „Luft nach oben“, wie die Studien von Ende vergangenen Jahres belegen.

Nach Aussage der Schulleitung sei ein weiteres Problem der Mangel an Lehrkräften. Das betreffe das  PIH sogar noch mehr als die Regelschulen, da es einen erheblichen Mangel an Sonderschulpädagogen gebe. Insbesondere für Mutterschutz und Elternzeit sei es ausgesprochen schwierig, einschlägig ausgebildete Lehrer*innen zu gewinnen. Generell bringe der Unterricht mit Hörgeschädigten in inklusiven Settings besondere Herausforderungen mit sich, da z.B. die Didaktik viel stärker auf Visualisierung ausgelegt ist. Ruth Ratter regte an, Gebärdensprache auch für die nicht Hörenden im Unterricht zu vermitteln und sprach sich dafür aus, Fort- und Weiterbildungsoptionen für Gebärdensprache in RLP einzuführen, was bestens zur Außenstelle der Mainzer Uni in Germersheim passen würde.

Nach der Einbindung zugewanderter Schüler*innen gefragt, betonten Frau Knittel und Frau Ulrich, dass diese sehr gut integriert seien, weil der Schwerpunkt der Arbeit auf der Hörschädigung liege, sodass dadurch eine Gemeinsamkeit geschaffen werde. Der Übergang von der Schule in den Beruf funktioniere ebenfalls sehr gut.

Irmgard Münch-Weinmann erkundigte sich nach dem Annahme der gymnasialen Oberstufe am benachbarten Karolinen-Gymnasium durch Schüler:innen des PIH. Hier wurde deutlich, wie schwierig der Übergang noch ist, wenn auch gemeinsam von Stadt und Bezirksverband die allerbesten räumlichen Voraussetzungen geschaffen wurden. Das PIH stellt sich dieser Aufgabe und hofft dabei auch auf die Unterstützung des Bildungsministeriums.

Beide Seiten zeigten sich angetan von dem gemeinsamen Gespräch und vereinbarten den konstruktiven Dialog fortzusetzen.

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